Menschen aus Köln vor allem, auch junge Familien, haben das Projekt geplant und vorbereitet. Sie haben sich oft getroffen, diskutiert und einen Architekten gewonnen, Kay Künzel, einen Experten für nachhaltige und Holzbauweise. Im letzten Jahr konnten sie das Grundstück in Herkenrath in Erbpacht für 99 Jahre erwerben, haben den Bauantrag gestellt und sind jetzt dabei, eine Genossenschaft zu gründen. CÖW wird das Unternehmen abgekürzt, das „Christlich Ökologische Wohnprojekt“. Eine zentrale Bauleitlinie ist der Klimaschutz, erfüllt durch Modulbauweise, Begrünung und den Einsatz erneuerbarer Energien. Auch das Rückbaupotenzial ist direkt beim Bau eingeplant. Das Christliche meint „sozialökologische Transformation“: aus christlicher Überzeugung einen gesellschaftlichen Beitrag leisten. In dem Projekt versteht man darunter möglichst viel Gemeinschaft, multifunktionale Räume, die auch von Menschen aus dem Quartier genutzt werden können, für Kurse, Kultur, Gespräche oder Feste – viele gemeinsame Anteile bei reduzierter Privatheit. Bisher sind sie ein Dutzend in der Gruppe, und geplant wird für 18 Erwachsene plus Kindern in insgesamt elf Wohneinheiten, davon vier für Singles. Sie denken an nachhaltige Mobilität ohne Privatautos ebenso wie an den Eigenanbau von Lebensmitteln, an ökologische Ernährung wie an nachhaltigen Konsum. Sie verstehen sich als Christen, so ist neben den Wohnmodulen auch eine Hauskapelle geplant für Gottesdienst und Meditation, Veranstaltungen oder Feiern. Ihre Werte: „Solidarität und Schöpfungsverantwortung“, zugleich betonen sie ihre „liberale Glaubensausrichtung“.
Für die REGIONALE 2025 passt dieses Vorhaben genau ins Zukunftsthema Weiter geht’s!, insbesondere zur Leitlinie „Vielfältige und bezahlbare Wohnungsangebote schaffen“. Und da es für diese Wohnform im Bergischen RheinLand bisher kaum Beispiele gibt, kann sie Modellcharakter entwickeln.