Die Planungen für ein Bürger- und Gesundheitszentrum begannen hier vor fünf Jahren, die REGIONALE stieg ein, das Projekt erhielt den notwendigen Status, und ein Architekturwettbewerb zeigte die Möglichkeiten für ein künftiges Bürgerzentrum auf, ebenso für das Konzept „Bergische Gesundheitsmanufaktur“. Aber dann musste im Sommer 2023 alles abgeblasen werden. Es fehlte der Gemeinde Engelskirchen an Planungssicherheit. Doch nun gibt es einen neuen Anlauf. Die Gemeinde hat kürzlich das gesamte Areal mit rund 17.000 qm an einen Investor verkauft. Der Engelskirchener Architekt Ralf Rother plant mit seiner Baugesellschaft ROTHERliving, das Areal zu entwickeln. Gedacht sind mehrgeschossige Neubauten für mehr als 70 neue Wohnungen. Daneben soll möglichst viel von der Altbausubstanz für Wohnungen, Gewerbe und Praxen, Kindergarten oder Wohngruppen erhalten bleiben. Dazwischen Bäume, Grün und Spielplätze.
Bis Ende 2025 will die Gemeinde den notwendigen Bebauungsplan aufstellen, sodass die Um- und Neubauten beginnen können. Und wenn alles gut läuft, wird man am Ende des Jahrzehnts ein neues Quartier auf dem alten Industriegelände sehen. Einen neuen Namen hat man sich vorab ausgedacht. Dann heißt das Areal nicht mehr „Alte Bücherfabrik“, sondern „Ründerother Quartier“.
Historie
1899 gründet Gustav Jäger die Bücherfabrik an der Oststraße. Geschäftsbücher, Hefte, Blöcke und Ähnliches wurden bis 1973 produziert. In den 1930ern war Jäger mit mehr als 700 Beschäftigten wichtigster Arbeitgeber weit und breit.
