Das ehemalige Pfarrheim wurde vom Bürgerverein übernommen und wird vom selben zu einem lebendigen Dorfmittelpunkt ausgebaut. Das REGIONALE-Projekt firmiert als Dorf mit Zukunft - Ortsentwicklung Lindlar-Linde.
Oben ist ein kleiner Saal mit Theke und Bar, dazu neue Möbel, der Schallschutz wurde verbessert und die ganze Etage samt Toiletten rollstuhlgerecht ausgebaut. Hier findet auch das Seniorenfrühstück statt, vor allem aber ist das ehemalige Pfarrhaus Treffpunkt der Vereine im Dorf, es wird für private Feiern und Proben des Kirchenchors genutzt. Unten ist ein Jugendclub mit Kicker und TV für die 11- bis bis 17-Jährigen.
Wichtig ist vor allem der Dorftheken- und Clubraum „Fassünglich“. Das Wort ist wohl dem Bergisch-Platt entlehnt und meint so etwas wie „korrekt“, „perfekt“ oder „ordentlich“. „Fassünglich“ ersetzt im Grunde die Dorfkneipe, die es seit einiger Zeit in Linde nicht mehr gibt. Zweimal in der Woche wird hier der Thekendienst von den Aktiven des Bürgervereins organisiert, man verabredet und sieht sich. Und so ist das frühere Pfarrheim heute im besten Sinne für den ganzen Ort ein Mehrgenerationenhaus geworden.
Überdies sind auch die Außenanlagen hergerichtet, die Terrasse überdacht worden. Hier spielt von Mai bis zum Herbst mittwochs die Boulegruppe, nicht gerade eine typisch bergische Sportart, aber passend beworben mit einem Hinweis der Boule-Fakultät von Montpellier aus dem 16. Jahrhundert: „Es gibt keinen Rheumatismus oder andere Leiden, die nicht durch dieses Spiel vereitelt werden können. Es ist für jede Altersstufe geeignet.“
Einmal im Quartal veranstalten die Linder einen Feierabendmarkt mit regionalen Erzeugern und Händlern, mit Kunsthandwerk, aber auch Secondhand-Waren und einer Kleidertauschbörse. Und das ist längst nicht die letzte Aktivität des lebendigen Dorfvereins. Linde hat rund 800 Einwohner, der Verein 500 Mitglieder und ständig rund zwei Dutzend Aktive. Man denkt auch über ein Wohnprojekt in der Dorfmitte nach, mit Familien-, vor allem aber Einzelwohnungen, damit die Senioren in kleinere Wohnungen umziehen und im Dorf bleiben können. Nur sucht man dafür noch einen Interessenten oder Investor. Das ist nicht nur in Linde schwer, aber sie bleiben am Ball.