Ein Großteil des recycelten Bauschutts dient heute als Füllmaterial im Straßenunterbau. Der Rest bleibt ein Abfallprodukt, das teilweise noch kostenintensiv entsorgt werden muss. An dieser Stelle besteht noch „Luft nach oben“.

Das hat sich das Team um Prof. Dr.-Ing. Axel Wellendorf und Prof. Dr.-Ing. Björn Siebert von der TH Köln auch gedacht. Sie forschen unter anderem am Standort :metabolon zum Thema „Zirkuläres Bauen“. Als Teil des REGIONALE-Projektes „:bergische rohstoffschmiede“ sucht Wellendorf mit seinem Team nach der besten Aufbereitungstechnik, mit der sie Bauschutt möglichst sortenrein voneinander trennen können.

In einem aufwändigen Verfahren zerkleinern sie die einzelnen Partikel, trennen und sortieren sie die unterschiedlichen Stoffe. Denn es gilt: je sortenreiner, desto hochwertiger das Material, welches im Anschluss wieder im Bau eingesetzt werden kann.

Aber Bauschutt ist nicht gleich Bauschutt. Je nach Herkunftsort, bestehen teilweise erhebliche Unterschiede in Qualität und Zusammensetzung. Anhand verschiedener Feinschuttproben von Deponien aus Nordrhein-Westfalen wollen die Forscher individuelle Aufbereitungstechniken erproben und etablieren. Ziel: Ein CO2-neutraler Geo-Beton, eine zementfreie Betonalternative. Das ist zwar aktuell noch Zukunftsmusik, aber ein vielversprechender Ansatz, das Bauen mittelfristig klimafreundlicher zu gestalten.

Das Forschungsprojekt wird durch das Netzwerk „Zirkuläre Wertschöpfung Bergisches RheinLand“ der :bergischen rohstoffschmiede unterstützt. Im engen Austausch werden die gewonnen Erkenntnisse aus der Forschung in die Praxis der regionalen klein- und mittelständischen Unternehmen im Bergischen RheinLand überführt und rückgekoppelt.

Informationen zum „CO₂-neutralen Geo-Beton“: Zirkuläre Wertschöpfung im Bergischen RheinLand

Podcast-Folge 21 des Bergischen Abfallwirtschaftsverbandes zum Thema „Zirkuläres Bauen: Endziel C02 -neutraler Geo-Beton“: Podcast - :bergische rohstoffschmiede