Darunter versteht man das Bauen in Serie. Gebäude werden nicht mehr auf der Baustelle errichtet, sondern durch industrielle Herstellung in einem Werk, wie hier in der Raumfabrik am Hammer 1 vorgefertigt. Dafür entwirft man Module, die, in Serie produziert, zum Bauplatz transportiert und dann nach dem „Lego-Prinzip“ aufeinandergestapelt und miteinander verbunden werden. Die einzelnen Raummodule, der Rahmen aus Stahl, die Wände oft aus Holz, kann man beliebig und bis zu vier Etagen hoch kombinieren. Der große Vorteil: Bis zu 70 Prozent des Baus inklusive Sanitärzellen, Elektro oder Heizung sind dann vorinstalliert, und die Montage vor Ort ist entsprechend zeitsparend. Und das Ganze bei fixen Produktionszeiten und Preisen. Durch den optimierten Prozess und den Einsatz von recyceltem Stahl („Green Steel“) werden Ressourcen um ca. 36 Prozent und der Abfall um etwa 70 Prozent im Vergleich zum konventionellen Bauen reduziert.
Bis zu 70% des Baus sind vorinstalliert.

Die Akademie Gesundheitswirtschaft auf dem Steinmüllergelände in Gummersbach ist ein solcher ALHO-Bau im Bergischen RheinLand. Die dreigeschossige und architektonisch anspruchsvolle Akademie bietet Platz für mehr als 400 Schüler und Schülerinnen und wurde mit ihren 72 Modulen innerhalb von nur fünf Monaten errichtet.
Aber „unsere Grenze bildet der Transport“, erklärt der Geschäftsführer Peter Orthen, denn auf den deutschen Straßen geht nichts über vier Meter Breite und Höhe, und das sind schon Sondertransporte, die bei ALHO nur nachts stattfinden.
Der Name ALHO steht für den Firmengründer Albert Holschbach, der 1967 in einer Stellmacherwerkstatt Schlaf- und Klowagen sowie Holzunterkünfte für die Bauindustrie herstellte und schon vier Jahre später standardisierte Raumeinheiten entwickelte. Der Boom begann mit der Nachfrage nach Containern und der Entwicklung des Seriellen Bauens. Und das wird auch ein Teil der Zukunft der Bauwirtschaft sein, auch und gerade im Wohnungsbau, und immer mit einem Schwerpunkt in Friesenhagen am Hammer 1.