Obwohl vor über 200 Jahren zerstört, ist von ihr mehr als bei den meisten Burgen oder Bauten zu sehen, vielleicht weil sie als Wasserburg unzugänglich war und noch heute kein Weg oder Steg über den Burggraben hinüberführt. Man erblickt übers Wasser die Mauern, Türme und Torbögen und ganz gleich zu welcher Tages- oder Jahreszeit umfängt einen die romantische Stimmung.
Nicht weit davon entfernt, auf einem Hügel oberhalb, lag die „Burg Neuenberg“, von der tatsächlich nur noch ein paar Steinhaufen im Wald zu finden sind. Aber damals – lange Jahrhunderte ist es her und als alles noch stand – gab der Neuenberger mit seiner Gattin ein großes Fest. Adelige Nachbarn waren eingeladen, wie der Ritter der Eibach, und auch die Mutter des Burgherrn. Das war indes eine schlechte Frau, die ihrer Schwiegertochter Böses wollte. Sie eröffnete ihrem Sohn hinter vorgehaltener Hand, dass seine Gattin eine Liaison habe mit dem Ritter der benachbarten Wasserburg Eibach. Nun, solche Geschichten um Seitensprung und Eifersucht folgen einem gewissen Schema. Der vermeintlich gehörnte Herzog lauerte – kaum war das Fest vorüber – dem Eibacher auf, verletzte ihn und sperrte anschließend seine Frau in den höchsten Turm der Burg. Sie beteuerte zwar tränenreich ihre Unschuld, doch er glaubte seiner Mutter, wie meistens solche Söhne. Immerhin ließ er der eingesperrten Gattin ausrichten, sie könne ihre Unschuld beweisen, wenn sie den Turm verließe, „ohne Erde, Gras oder Steine zu berühren“. Und dabei wusste er genau, dass das nicht geht.
Noch heute führt kein Steg über den Burgraben zur Burgruine.
Doch er hatte nicht mit den Zwergen gerechnet, die in einer Höhle zwischen den beiden Burgen lebten – und die man übrigens heute noch, ausgeschildert auf dem Wanderweg, besuchen kann. Die hatten Mitleid mit der gefangenen Herzogin. Weithin bekannt als geschickte Techniker, konstruierten sie einen hölzernen Steg vom Turm herab bis ins Tal und sie spazierte heraus, „ohne Erde, Gras oder Steine zu berühren“. Anstatt aber nun dem Gatten den Laufpass zu geben oder es wirklich mit dem Eibacher zu versuchen, hat sie ihm verziehen – allerdings die Schwiegermutter musste fort, eben über diese hölzerne Brücke, und diese hatten die trickreichen Zwerge so konstruiert, dass sie jetzt einstürzte und die Schwiegermutter im Burggraben ertrank.