Zeith geht auf das althochdeutsche „Sceitila“ zurück, der „Scheitel“, der „Bergrücken“, und genau das ist der Grund für den Straßenverlauf. Schon im Mittelalter lag auf der Höhe ein Fernhandelsweg, der vom Rheintal über Siegburg nach Much und weiter über Hagen bis Dortmund führte. Er war damals nicht weniger wichtig als heute.
In einem Zolltarif aus Seelscheid von 1595 werden Waren genannt wie Mühlsteine und Holzkohle, Draht, Blei oder Kupfer, die hier verzollt wurden, aber auch Nüsse, Äpfel, Rüben und Heringe, Bier aus Unna oder Tuch aus England. Und vieles mehr, was seinerzeit produziert und gehandelt wurde.
Davon ist heute natürlich nichts mehr zu sehen. Aber rechts und links schaut man aus dem Bus in die weite Bergische Landschaft, wenn man von Much startet. Erst noch Äcker, dann eher Weiden und Wiesen und einige Höfe im Hinterland. Und an der Straße die Werbeschilder vom Pizzalieferdienst, Angebote für Mähroboter, Rollrasen und sogar eine Milchtankstelle.
Die Strecke wird schon seit 1910 bedient. Hier fuhr der erste Kraftomnibus im Bergischen, der damals 90 Minuten brauchte. Heute geht das schneller und vor allem: In Siegburg hält ja auch der ICE. Das ist quasi das Entree ins Bergische RheinLand. Wenn also die junge Familie aus Frankfurt ihren Kleinen die Wölfe nicht mehr im Zoo, sondern in freier Wildbahn zeigen will – in 60 Minuten sind sie mit dem ICE in Siegburg und nach weiteren 40 Minuten mitten im Bergischen. Und abends genauso flott wieder daheim. Dank dem Schnellbus 56, einer der Buslinien des REGIONALE-Projekts Schnellbusse im Bergischen RheinLand.