Aber dann gleichzeitig rechts und links am Weg Skulpturen und Objekte mit der Kettensäge in die Baumstümpfe gefräst: Jim Knopfs Dampflock Wilde 13, der Jagdflieger des Roten Baron, Hubschrauber, Engel, Windmühlen, ein Insektenhotel, Bagger und dann Köpfe, die an megalithische Kultobjekte erinnern. Ein wenig weiter dann Tafeln aus großen Holzschnitten mit Informationen zum Borkenkäfer, zum Wald und Klima oder dem Nutzen der Ameise. Schöpfer dieser ungewöhnlichen Inszenierung am Wegesrand sind Kai Uwe Fritz und sein Sohn Kevin. Fritz ist evangelischer Baukirchmeister, der Wald gehört der Kirche und somit ist er dafür zuständig. Als er 2017 mit der Kettensäge anfing, standen die Fichten noch in voller Pracht und seine Intention war es, den Wald für Kinder, Familien und Wandernde attraktiver zu machen, die Natur nahezubringen und die Augen für ihre Details zu öffnen. Dann kam der Borkenkäfer, ein Großteil des Waldes ist dahin und meist gefällt. Fritz ließ beim Fällen die Mutterstämme bis zu zwei Metern Höhe stehen, so dass genug Material blieb für neue Botschaften: „Holz, der reinste Rohstoff auf diesem Planeten“, „Wald, die Lunge des Planeten“ oder „Der Baum ist der beste Freund des Menschen“. „Holz ist ein einsilbiges Wort, aber dahinter verbergen sich viele Märchen und Wunder“, wird Theodor Heuss an einer Stelle zitiert. Man schaut, liest, staunt und beginnt nachzudenken. Über das Waldsterben und was zu tun ist. Ob Aufforstung hilft und wie lange das dauert. Nie wieder Fichten oder welche Bäume sind überhaupt resistent? Durch die wuchtigen Spielzeuge aus Holz hat man Vergangenheit und Gegenwart auf jeden Fall beisammen und fragt sich, wie die Zukunft wird.