Im 20. Jahrhundert stieg der Wasserbedarf der Firma Zanders dramatisch an – rund 20.000 Liter wurden pro Tonne Papier benötigt.

Seit dem Mittelalter wurden an ihrem Lauf Mühlen zur Papierherstellung errichtet, wie etwa die Schnabelsmühle, die später von Johann Wilhelm Zanders übernommen wurde und den Beginn der Papierfabrik Zanders in Bergisch Gladbach markiert. Die wachsende Firma sicherte sich durch Ankäufe entlang der Strunde sowie von Brunnen- und Grubenrechten und durch den Leitungsbau quer durch die Stadt die Versorgung mit dem „flüssigen Gold“. Im 20. Jahrhundert stieg der Wasserbedarf der Firma Zanders dramatisch an – rund 20.000 Liter wurden pro Tonne Papier durch die 1992 eröffnete Papiermaschine 3 benötigt. Doch für die Firma spielte nicht nur der Wasserzufluss eine Rolle: Vor der Wiedereinleitung in die Strunde auf dem Betriebsgelände wurde das Produktionswasser in der werkseigenen Kläranlage aufbereitet. Bis 2021 die Papierproduktion auf Zanders nach fast 200 Jahren beendet wurde.

 

Doch auch heute spielt das Wasser eine wichtige Rolle für die Zukunft des Zanders-Areals, das in den kommenden Jahren zu einem gemischten Quartier zum Wohnen und Arbeiten umgebaut wird. Der Grundwasserpegel muss dauerhaft über Pumpen reguliert werden, um zu verhindern, dass Keller in der Innenstadt nass werden. Statt für die Papierproduktion soll dieses Grundwasser zukünftig zur Energieversorgung des neuen Quartiers beitragen. Die verrohrte Strunde soll zurück an die Oberfläche kommen und als sicht- und erlebbares Gewässer die Aufenthaltsqualität im neuen Quartier erhöhen. Zugleich müssen Lösungen für den Hochwasserschutz realisiert werden, um Menschen und Gebäude im Quartier vor zukünftigen Extremwetterereignissen zu schützen. Wasser und Zanders werden also eng miteinander verbunden bleiben.